Montag, 16. August 2010 10:57:33

Malaysia

Georgetown


Frühmorgens tauschen wir in einem Office in den Cameron Highlands den Gutschein gegen ein Ticket und suchen uns einen Platz im leeren Reisebus. Einmal mehr klappt die Organisation wie am Schnürchen, doch wir sind auch nicht die einzigen Touristen hier. Über eine kurvenreiche Piste verlassen wir das Nest und sehen auf der Fahrt Richtung Butterworth mehr von Malaysia.
Doch was wir sehen gefällt uns nicht und erinnert stark an China. Grosse Industriegebiete, viele Strassen und gigantische Strommasten. Spannend sind jedoch die Stopps an den Raststätten, immer mehr Einheimische steigen ein und bringen Allerlei mit... Wir nutzen die Fahrtunterbrechungen um unserer Neugier nachzugehen und nach noch unbekanntem Essbaren zu suchen. In Butterworth hält der Bus in der Nähe eines gigantischen Hafens. Wir steigen aus, fragen uns durch und finden uns wenig später auf der Fähre wieder. Dunstschwaden zeigen die gigantischen Containerschiffe verschwommen und auch die Wolkenkratzer sind nicht klar erkennbar.



Unsere Nerven werden dann kurz nach Anlegen der Fähre bereits strapaziert... Die wartende Meute Taxifahrer nennt unverschämte Preise, also machen wir uns zu Fuss auf die Suche. Es ist schwül-heiss, der Schweiss rinnt, die Träger unserer Rucksäcke schneiden in die Haut und das Zimmer im "Wunsch Guesthouse" ist trotz telefonischer Reservation nicht frei. Toll! Unsere Odyssee geht weiter, wir schleppen uns durch die Gassen und sehen uns ein schmuddeliges Zimmer nach dem andern an. Für keines können wir uns erwärmen, stattdessen laufen wir planlos weiter. Eine Idee muss her! Vage erinnern wir uns an den Tipp eines deutschen Paares in den Cameron Highlands und mit Hilfe der Stadtkarte finden wir das Objekt der Begierde. Das Zimmer übersteigt eigentlich unser Budget, doch wir geben uns geschlagen, erleichtert lassen wir uns in unserem schönen, klimatisierten Zimmer nieder.
Die Suche nach einer Bleibe nahm uns so sehr in Anspruch, dass wir kein Auge für die Schönheiten der Weltkulturerbe-Stadt hatten. Dies holen wir in den nächsten 2 Tagen nach.

In Georgetown mischen sich verschiedene Stile, Religionen, Weltansichten und Menschen zu einem wundervollen Ganzen. Es laden Kirchen, neben Moscheen, neben Chinesischen-, Hindu- und Hare Krischna- Tempel zu Besuchen. Am Abend hat man die Qual der Wahl zwischen Roti, italienischer Pasta, französischem Brot, Traveller-Food und Tandoori-Chicken. Kurz an Abwechslung fehlt es nicht, wenn da nur die Hitze nicht wäre... Wir erkunden trotzdem die Stadt, schlemmen was das Herz begehrt, besuchen das Cheong Fatt Tze Mansion und das alte, englische Fort Cornwallis. Besonders die Führung durch das wunderschöne Blue Mansion(Cheong Fatt Tze Mansion) ist interessant und insgeheim wünschen wir uns beim nächsten Besuch in einem der traumhaften Zimmer absteigen zu können...



Die meisten Touristen kommen aus Thailand und befinden sich einzig hier, um ihr Visum verlängern zu lassen. Alle Angebote sind denn auch ganz auf jene Besucher ausgerichtet und wir ernten Symphatien, wenn wir erzählen in Malaysia zu reisen.

Zum Schmunzeln bringen uns die unzähligen Rikschafahrer mit ihren teils sehr aufwändig verzierten Gefährten. Uns von ihnen herumfahren zu lassen, bringen wir aber nicht übers Herz. Da schwitzen wir lieber selbst!





Noch einmal lassen wir uns durch die Gassen treiben, vorbei an kleinen Geschäften und Cafes in unterschiedlichen Zerfall, aber alle mit eigenem Charme. Die überdachten Gänge spenden Schatten und erlauben Einblicke in den Alltag, ein Spengler fertigt Bleche... eine Schneiderin an ihrer Nähmaschine. Verhüllte Frauen neben halbnackten Touristinnen, Luxushotels neben Absteigen, Aussteiger neben Rentner. Ein kunterbunter Mix, den wir mögen. Doch auch die interessantesten Erlebnisse können uns nicht von unseren Sorgen ablenken, uns rennt die Zeit davon. Leider hat alles Schöne ein Ende und langsam aber sicher müssen wir uns an diesen Gedanken gewöhnen... Doch zuerst wollen wir noch einmal richtig geniessen. Deshalb zurück nach Thailand, auf die Insel (Ko) Lipe!





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